All You (Still) Need Is Love? Liebe, Schmerz und Kapitalismus in der Gegenwartskultur
Abstract
Den neusten Beitrag zur Debatte über den Stellenwert der Liebe in postmodernen, post-industrialistischen Zeiten liefert die Soziologin Eva Illouz mit ihrem Buch Warum Liebe weh tut: Eine soziologische Erklärung. Illouz zeichnet in ihrem Buch nach, welche Rolle Liebe und Romantik in Bezug auf Subjetivitätskontruktionen in Zeiten spielen, die von globalem Kapitalismus und sich im Umbruch befindlichen Geschlechterverhältnissen geprägt sind. Hauptfokus ihrer Analyse, wie auch schon in ihren vorherigen Werken, ist wie sich kulturelle Liebeskontrukte und globaler Kapitalismus gegenseitig bedingen. In diesem Wechselspiel, in dem die Liebe von den Gesetzen des Marktes einverleibt wird, sind Schmerz, Enttäuschung und Desillusionierung notwendige Konsequenzen eines Diskurses in dem das Subjekt zunehmend durch seine "Liebeswürdigkeit" konstitutiert wird. Zu lieben und geliebt zu werden heisst zu sein. Aber gefangen zwischen konkurrierenden Diskursen von Egalitarismus, Feminismus, Individualismus und Konsum, wird das navigieren in diesem stetig komplexer werdenden Umfeld zu einer schmerzhaften Erfahrung. Somit ist die Liebe zu einem der wichtigsten, aber auch schmerzvollsten Mechanismen in der modernen Identitätskonstruktion geworden.
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