Gewalt häppchenweise – Kino als Funktionsträger im sozialen Machtgefüge

  • Astrid Matron

Abstract

Unter einer Vielzahl wissenschaftlicher Untersuchungen von medialisierter Gewalt nimmt Civilized Violence einen eher ungewöhnlichen Standpunkt ein: David Hansen-Miller fragt nicht nach dem Reiz und den Auswirkungen von Gewaltdarstellungen, sondern nach ihrer Funktion, und beleuchtet so die Beziehung zwischen Kino und Gesellschaft. Der Autor bringt hierfür theoretische Konzepte der Subjektivierung und Bio-Politik zusammen mit solchen der Gender Studies und Filmtheorie. Anhand genauer Analysen ausgewählter Filme weist er schlüssig nach, dass das Kino als kulturelles Produkt seit seinen Anfängen eine wesentliche Rolle im Spannungsfeld von Subjektkonstitutionen und Gewalt gespielt hat. In einem abschließenden Kapitel zu zeitgenössischen Gewaltfilmen bekräftigt Hansen-Miller seine These, dass Kino in besonderem Maße die Möglichkeiten hat, gesellschaftliche Machtgefüge zu verhandeln, die sonst nur äußerst subtil in sozialen Strukturen auszumachen sind.

Veröffentlicht
2012-07-31
Zitationsvorschlag
Matron, Astrid. 2012. „Gewalt häppchenweise – Kino Als Funktionsträger Im Sozialen Machtgefüge“. KULT_online, Nr. 32 (Juli). https://doi.org/10.22029/ko.2012.717.
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