Auf der Suche nach Stimmungen. Hans-Ulrich Gumbrecht über einen neuen Zugang zur 'Wirklichkeit der Literatur'

  • Christoph Schanze

Abstract

Der renommierte Literaturwissenschaftler Hans Ulrich Gumbrecht plädiert für einen neuen Zugang zu literarischen Texten, der über die Analyse von Stimmungen, die in literarischen Werken konserviert sind, den Zugriff auf eine 'spezifische' Stimmung historischer Momente ermöglicht. Nach einer komplexen theoretischen Einführung zeigt Gumbrecht an weit gestreuten Beispielen – von den Liedern Walthers von der Vogelweide über Shakespeares Sonette und Thomas Manns Tod in Venedig bis hin zu einem Song von Janis Joplin –, wie solche stimmungsorientierten Lektüren aussehen und was sie leisten können. Trotz vieler Anregungen vermag der Ansatz nicht wirklich zu überzeugen, da er subjektiv, oft beliebig und letztlich selbst von einer altersmelancholischen Grundstimmung geleitet wirkt, die die präsentierten Stimmungslektüren beeinflusst.

Veröffentlicht
2012-04-15
Zitationsvorschlag
Schanze, Christoph. 2012. „Auf Der Suche Nach Stimmungen. Hans-Ulrich Gumbrecht über Einen Neuen Zugang Zur ’Wirklichkeit Der Literatur’“. KULT_online, Nr. 31 (April). https://doi.org/10.22029/ko.2012.676.
Rubrik
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