Genoziderinnerung als Frage der Anerkennung
DOI:
https://doi.org/10.22029/ko.2015.882Abstract
In ihrer 2013 veröffentlichten Dissertation untersucht Yvonne Robel geschichtspolitische Auseinandersetzungen um die Genozide an Herero und Nama, Armeniern sowie Sinti und Roma, die seit den 1990er Jahren im bundesdeutschen Parlament und Printmedien zur "Verhandlungssache" geworden sind. Der diskursanalytische Ansatz der Arbeit prägt dabei grundlegend das Verständnis von Geschichtspolitik und lenkt den Fokus der Analyse über konkrete politische Handlungen und Beschlüsse hinaus auf die diskursiven Aushandlungsprozesse von Sagbarkeiten.
Entsprechend ist es ein erklärtes Anliegen der Studie aufzuzeigen, in welche Richtung die geschichtspolitischen Verhandlungen seit den 1990er Jahren weisen. Die empirischen Befunde machen deutlich, inwiefern die Entwicklung der Erinnerung an die drei "neu entdeckten" Genozide vor allem eine Frage der Benennung und Anerkennung ist; hieran werden gegenwärtig folgenreiche Grenzen zu konstatieren sein.
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