Wie der Aufbruch in die Freiheit und die ästhetische Selbstbestimmung begann: über die Geburtsmomente der Massenkultur
DOI:
https://doi.org/10.22029/ko.2013.803Abstract
Seit der Etablierung eines alle gesellschaftlichen Schichten umfassenden Bildungssystems um das Jahr 1900 und der damit einhergehenden Vereinnahmung des bis dahin Privaten, werden wir von einer ständigen Sorge um unsere gesellschaftliche Kultiviertheit begleitet. Diese Befürchtung artikuliert sich meist in der Sorge um die zukünftigen Kulturträger – um die "Kinder, von denen wir nichts wissen" (Vgl. S. 333), die wir ästhetisch und moralisch erziehen wollen. Diese Erziehung ist geprägt durch viele Berührungsängste, befindet sich lediglich an der Oberfläche der Diffamierung bestimmter Medien und bleibt um Machtfragen bzw. Generationskämpfe konzentriert. Kasper Maases Monographie "Die Kinder der Massenkultur" zeigt durch eine kulturwissenschaftliche Analyse des Schundkampfes der Kaiserzeit, dass diese Sorge in ihrem Kern wesentlich unverändert bleibt. Sie begleitet den Generationswechsel bis heute, was die aufgeworfenen Fragen, seine Überbleibsel und seine regulativen gesellschaftlichen Disziplinierungsansprüche ebenso spannend wie relevant macht.
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