Geschichtsvergessenheit in der »Identitätseventkultur« – über Funktionen und Fehler von ›Erinnerungsfilmen‹
DOI:
https://doi.org/10.22029/ko.2013.752Abstract
Obwohl es eine Fülle an Einzeluntersuchungen zu so genannten Geschichts- oder Erinnerungsfilmen gibt, sind systematische Analysen filmischer Vergangenheitskonstruktionen nach wie vor rar. Der Literatur- und Medienwissenschaftler Gerhard Lüdeker will diese Lücke schließen und entwirft in seiner Dissertation eine Systematik in der Untersuchung zweier prägender deutscher Erinnerungsdiskurse des 20. Jahrhunderts: die Zeit des Nationalsozialismus sowie die politische Zäsur des Mauerfalls und der folgenden Wiedervereinigung.
Leider referiert der Autor zunächst zu ausführlich gängige Theoriemodelle zu nationaler Identität und kollektiver Erinnerung, ohne die Begrifflichkeiten ausreichend zu problematisieren. Auch vermag seine kulturpessimistische These einer zu schnelllebigen Zeit, innerhalb derer nur noch geschichtslose Identitätsentwürfe gegeben würden, nicht ganz zu überzeugen. Dennoch liefert Lüdeker anhand seiner präzisen Filmanalysen schlüssige Untersuchungsergebnisse, die vor allem auf einen zunehmenden Normalisierungsdiskurs sowohl innerhalb der NS- als auch DDR-Zeit-Filme hinweisen.
Downloads
Veröffentlicht
Ausgabe
Rubrik
Lizenz
Alle Beiträge (nicht die Buchcover) in KULT_online seit der 50. Ausgabe erscheinen unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 4.0. Die veröffentlichten Beiträge dürfen Sie unter den Bedingungen der Lizenz frei nutzen, insbesondere auch für kommerzielle Zwecke und durch Bearbeitung der Beiträge (allgemeinverständliche Fassung). Die Autor_innen von KULT_online haben der Zeitschrift die Veröffentlichung erlaubt und ihre Texte unter einer CC-BY-Lizenz veröffentlicht. Es findet keine exklusive Übertragung von Verwertungsrechten („copyright transfer“) an die Zeitschrift statt. Für die Buchcover gelten die urheberrechtlichen Bestimmungen des Verlages, bitte kontaktieren Sie das Verlagshaus für jede rechtmäßige Weiternutzung. Alle Beiträge der Ausgaben 1-49 sind online frei zugänglich und unterliegen den Nutzungsbeschränkungen gemäß des deutschen Urheberrechts