Die transkulturelle Generationenrede: Ein Vergleich deutscher und französischer Autorengenerationen nach dem 1. Weltkrieg
DOI:
https://doi.org/10.22029/ko.2012.733Abstract
Mit Generation als Strategie legt der Literaturwissenschaftler Ralph Winter eine umfassende komparatistische Studie zweier vermeintlicher Autorengenerationen vor. Fokus ist die generationelle Selbstdeutung der beiden Gruppen: der französischen Inquiétude und der deutschen Nachkriegsgeneration. Indem er eingehend die Gemeinsamkeiten des generationellen Zusammenhangs und der öffentlichen generationellen Selbstthematisierung untersucht, zeigt Winter überzeugend, dass es sich bei der transkulturellen Generationenrede um eine Positionierungsstrategie handelt. Diese basiert zwar auf historischen, diskursiven und lebensweltlichen Gemeinsamkeiten, dient jedoch hauptsächlich der Etablierung der jungen Autoren als Schriftsteller. Durch die theoretische Verbindung der Generationenforschung mit Bourdieus Annahmen zum literarischen Feld gelingt es Winter, das Deutungsmuster Generation kritisch zu beleuchten und einen zentralen Beitrag zur Erforschung von Vergemeinschaftungsprozessen im literarischen Feld zu leisten.
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