Die Beschreibung des "wissenschaftlich Unfassbaren": Von Monstrositäten und Normalitäten
DOI:
https://doi.org/10.22029/ko.2011.640Abstract
Die Konstruktion von Monstrositäten in den Wissenschaften und die öffentliche Zurschaustellung von sogenannten Freaks als populäre Unterhaltung im 19. Jahrhundert sind unentwirrbar miteinander verbunden. Während oft nur der eine oder der andere Bereich untersucht wird, setzt Birgit Stammberger mit ihrer kulturphilosophischen Studie genau an der Verknüpfung beider Diskurse an und verdeutlicht ihre komplexen Abhängigkeiten. Mit Hilfe der Diskursanalyse nach Michel Foucault untersucht sie wissenschaftliche Texte, die Monstrositäten, Pathologien und konsequenter Weise auch das Normale beständig neu definieren und erschaffen. Der Körper, wie Stammberger am Beispiel des weiblichen Geschlechts zeigt, ist kein geschichtsloser Raum, sondern immer ein Orientierungsraster zur Definition von Normalität, das gesellschaftliche Einstellungen zu Rasse und Geschlecht offenbart.
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