Aggression gegen Juden im öffentlichen Kommunikationsraum der Gegenwartsgesellschaft
DOI:
https://doi.org/10.22029/ko.2011.637Abstract
Antisemitismus ist nicht bloß ein historisches Phänomen oder eine extremistische Einstellung. Es ist kein Randgruppenphänomen, sondern ein spezifisches Vorurteilssystem, dessen Stereotype auch in weiten Teilen der bürgerlichen Mitte verankert sind. Die Erfahrung und Aufarbeitung von Auschwitz hat auch die gebildete Gesellschaft nicht gegen pauschale Dämonisierungen immunisiert. Die Akzeptanz gegenüber antisemitischen Äußerungen hat in der heutigen Gesellschaft sogar wieder stark zugenommen. Bestimmte Arten dieser Äußerungen, die bisher fast nur im rechtsextremistischen Bereich vorkamen und Sanktionen unterlagen, tauchen inzwischen auf fast allen Ebenen der Gesellschaft in der öffentlichen Kommunikation auf und werden als Freiheit der Meinungsäußerung deklariert. Der vorliegende Band versammelt elf Beiträge von Experten verschiedener Disziplinen, die sich analytisch dem Phänomen des Antisemitismus der bürgerlichen Mitte widmen.
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