"Verstand wird Russland nie verstehen" – Europäischer Erfindungsreichtum und russische Antworten
DOI:
https://doi.org/10.22029/ko.2011.619Abstract
Die Autorinnen des Bandes Russland zwischen Ost und West? Gratwanderungen nationaler Identität beleuchten in drei selbständigen, über das Konzept der 'kulturellen Übersetzung' miteinander verbundenen kulturgeschichtlichen Beiträgen zum einen westliche Russlandkonstruktionen. Zum anderen untersuchen sie deren russische Rezeption und Verarbeitung zu nationalen Identitätsentwürfen vom 18. Jahrhundert bis in die postsowjetische Ära.Mit Bezug auf kultursemiotische, kulturgeographische und postkoloniale Fragestellungen gehen die Autorinnen den ideengeschichtlichen Wurzeln der europäischen Russlandwahrnehmung bzw. der darauf rekurrierenden russischen Selbstwahrnehmung nach. Eine Nuancierung des Oppositionsmodells Europa vs. Russland anstrebend, öffnen sie anhand exemplarischer Diskurs- und Textanalysen den Blick für die epochenspezifische Vielschichtigkeit und Komplexität russischer Identitätskonstruktionen. Gegenstand der Untersuchungen sind u.a. russische Freimaurerkreise, Nikolaj Karamzin und Petr Čaadaev, Vorläufer und Vertreter der Eurasier sowie der Schriftsteller Boris Akunin.
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