Von der Mahalla zum Mikrorajon. Urbanisierung und sowjetische Identitätskonstruktion in Zentralasien
DOI:
https://doi.org/10.22029/ko.2011.618Abstract
Die eindimensionale Betrachtung des Stalinismus als bloße Gewaltgeschichte wird in der neueren Forschung vielfach durch die Perspektive der zivilisatorischen Mission des Sowjetregimes in den Randzonen der UdSSR ergänzt. Neben der Erforschung von Urbanisierungs- und Industrialisierungsprozessen geraten hierbei auch die Leistungen des Bildungswesens und die kulturell-sprachliche Russifizierung der indigenen Bevölkerung in den Blickpunkt. Am Beispiel der usbekischen Metropole untersucht der Historiker Paul Stronski diese angesprochenen Phänomene erstmals für Zentralasien, und zwar für einen Zeitraum, in dem das verschlafene Taschkent den Weg in die Moderne antrat und der das Leben der Stadt über den Zusammenbruch der Sowjetunion hinaus in entscheidendem Maße geprägt hat. Wie die Studie zeigt, lässt sich dieser sozioökonomische Wandel allein mit Begriffen wie 'Zwang' und 'Terror' nicht adäquat erfassen. Der Alltag der Stadtbewohner war vielmehr von typischen Mangelerfahrungen geprägt, welche die Sowjetherrschaft fortwährend begleiteten.
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