Ein Standardwerk zur Philosophischen Anthropologie
DOI:
https://doi.org/10.22029/ko.2010.547Abstract
Der Soziologe Joachim Fischer interpretiert zum ersten Mal die gewöhnlich mit den Namen Scheler, Plessner, Gehlen verknüpfte 'Philosophische Anthropologie' als autonomen Ansatz, der auf die Destruktion des deutschen Idealismus im 19. Jahrhundert mit einem nicht reduktionistischen Rückgriff auf das biologische Leben antwortet. Der Geist, den die Idealisten direkt, d.h. vom Subjekt her herleiteten, wird nunmehr "indirekt" (S. 519) aufgebaut. Durch Vergleiche zwischen Tier, Mensch und – bei Scheler und Plessner – Pflanze sowie durch spezielle Analysen des Trieblebens wird eine Sonderstellung des Menschen wieder behauptet und neu bestimmt. Auf der weitesten Quellenbasis und unter Berücksichtigung institutioneller, historischer Rahmenbedingungen rekonstruiert der erste Teil des Bandes meisterhaft die Geschichte der Philosophischen Anthropologie, während der zweite Teil den gemeinsamen begrifflichen, methodischen "Identitätskern" (S. 575) des Ansatzes herausarbeitet.
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