Die Figur des Verbrechers in der französischen Literatur und Wissenschaft des 19. Jahrhunderts
DOI:
https://doi.org/10.22029/ko.2010.518Abstract
Thema der Monographie von Florian Beckerhoff ist die widersprüchliche Begegnung der französischen Wissenschaft und Literatur mit der Figur des Verbrechers im 19. Jahrhundert. Monster und Menschen zeigt, dass Kunst und Wissenschaft fasziniert sind, der Wissenschaftler sieht im Verbrecher jedoch ein die Gesellschaft bedrohendes Subjekt, der Literaturkritiker das Subjekt, das die Kunst neu beleben kann. Florian Beckerhoff klärt in seiner Studie, wie die Figur des Mörders in Erzählliteratur und Wissenschaft erzählt wird und inwiefern die den beiden Diskursen zuzuordnenden Erzählungen miteinander vergleichbar sind. Besonderes Interesse gilt hierbei der Frage, wie die Erzählungen die Mörderfigur zwischen den Extremen Mensch und Monster situieren. Im Ergebnis zeigt der Autor auf, dass die Wissenschaft den Verbrecher eher als lediglich anthropomorphes Monster begreift, das es in letzter Konsequenz zu eliminieren gilt. Die Literatur hingegen sieht ihn eher als monströsen Bestandteil normaler Menschlichkeit.
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