Die Macht der Erzählung
DOI:
https://doi.org/10.22029/ko.2009.492Abstract
Erzählungen haben maßgeblich daran mitgewirkt, das imperiale Expansionsstreben zu legitimieren. So hat Edward Said die Rolle des Narrativen, besonders die des Romans, in seiner mittlerweile klassischen Studie Culture and Imperialism (1993) beschrieben. In deutlicher Nähe zur narrativen Wende in den Literatur- und Kulturwissenschaften treibt ein kürzlich erschienener Sammelband diese Diskussion über den Zusammenhang zwischen Erzählung und Empire weiter voran. Unter Rückgriff auf kognitivistische Ansätze der Erzählforschung werden neue Erkenntnisse darüber beigesteuert, wie tiefgreifend narrative Strukturen die Wahrnehmung des Empire geprägt haben. Dabei werden nicht nur Romane in den Blick genommen, sondern auch die Fein- und Tiefenstrukturen des Narrativen, die bis in den Bereich kognitiver Schemata und Skripte hineinreichen.
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