Für eine Ästhetik der Nähe? – Theaterquerelen um 1700
DOI:
https://doi.org/10.22029/ko.2009.489Abstract
Die aus einer Dissertation hervorgegangene Veröffentlichung Théâtre de la proximité widmet sich einer oft vernachlässigten Schwellenzeit französischer und somit europäischer Theatergeschichte: dem Übergang zwischen Klassik und Aufklärung im späten 17. sowie beginnenden 18. Jahrhundert, als Dramatiker wie Voltaire, Crébillon (père) und Houdar de La Motte in ihren poetologischen, aber auch in ihren dramatischen Texten Reformideen zu etablieren versuchten, welche die Autorin Ewa Mayer mit dem titelgebenden Schlagwort Théâtre de la proximité belegt. Mayer stellt die These auf, dass einige Theaterschaffende dieser Zeit allmählich eine Ästhetik der Nähe entwickelten, die die klassizistischen Ideale der Objektivität und Universalität durch eine Fokussierung auf die Subjektivität der dramatischen Figuren wie auch der Zuschauer zu überwinden suchte – mit dem Ziel einer möglichst vollkommenen, in der Regel emotionalen Identifikation zwischen Bühne und Publikum.
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