"und plötzlich hat man die richtigen Augen": Bild und Bildlichkeit in der literarischen Moderne
DOI:
https://doi.org/10.22029/ko.2005.332Abstract
"Wenn ich mich erinnere, wie befremdet und unsicher man die ersten Sachen sah", schrieb Rainer Maria Rilke seiner Frau, nachdem er die epochemachende Cézanne-Retrospektive im Pariser Herbstsalon von 1907 gesehen hatte: "[...] lange nichts und plötzlich hat man die richtigen Augen." Rilke thematisierte damit nicht nur die in Cézannes Werk so zentrale Frage der Wahrnehmung von Realität ebenso wie von Kunst, sondern bekundete auch sein großes Interesse an der Malerei, von der er sich Lösungen für seine schriftstellerischen Probleme erhoffte. Dass Rilke nicht der einzige modernistische Autor war, für den die Frage nach den unterschiedlichen Formen und Funktionen von Bildern und Bildlichkeit in der Literatur zentrale Bedeutung erlangte, wird in den 12 Beiträgen des vorliegenden Bandes demonstriert. Deren Autorinnen und Autoren analysieren dabei anhand von Werken Rilkes aber auch Hugo von Hofmannsthals, Richard Beer-Hofmanns, Max Dauthendeys und anderer die Auswirkungen der ikonischen Wende auf die Literatur um 1900.
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