Eine Neubewertung politischen Schweigens als Handlungsoption
DOI:
https://doi.org/10.22029/ko.2019.260Abstract
Der Sammelband Political Silence: Meanings, Functions and Ambiguity (2018) bietet eine neue Perspektive auf Fragen der Stimme und Repräsentation im Bereich der Internationalen Beziehungen. In vielen politischen Theorien steht die Stimme als die Quintessenz der politischen Entscheidungsfreiheit im Mittelpunkt. Das Schweigen wird häufig als das Gegenteil der Stimme verstanden und wird daher häufig negativ interpretiert, als mangelnde Entscheidungsfreiheit oder als Folge von Ausgrenzung, Gewalt oder Unterdrückung. Ein zentrales Ziel dieses Buches ist es, eine kritische Distanz zu diesem reduzierenden Verständnis von Stille zu schaffen, statt es positiv zu interpretieren und es von seiner untergeordneten Position gegenüber dem gesprochenen Wort als seiner eigenen Form politischer Handlungsfähigkeit zu emanzipieren. Obwohl nicht alle Einzelbeiträge dieses ehrgeizige Ziel in gleichem Maße erreichen, weist der Band im Allgemeinen eine kohärente und überzeugende argumentative Richtung auf, in der Stille nicht als Ausschluss von politischer Subjektivität, sondern als konstitutiv dafür verstanden wird. Durch die Annäherung an das Konzept aus einer Vielzahl disziplinärer Grundlagen und anhand zahlreicher historischer und zeitgenössischer Fallstudien fordern die Beitragenden ihre Leser_innen auf, das Potenzial des Schweigens als eine Kraft des politischen Wandels zu betrachten.
Downloads
Veröffentlicht
Ausgabe
Rubrik
Lizenz
Alle Beiträge (nicht die Buchcover) in KULT_online seit der 50. Ausgabe erscheinen unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 4.0. Die veröffentlichten Beiträge dürfen Sie unter den Bedingungen der Lizenz frei nutzen, insbesondere auch für kommerzielle Zwecke und durch Bearbeitung der Beiträge (allgemeinverständliche Fassung). Die Autor_innen von KULT_online haben der Zeitschrift die Veröffentlichung erlaubt und ihre Texte unter einer CC-BY-Lizenz veröffentlicht. Es findet keine exklusive Übertragung von Verwertungsrechten („copyright transfer“) an die Zeitschrift statt. Für die Buchcover gelten die urheberrechtlichen Bestimmungen des Verlages, bitte kontaktieren Sie das Verlagshaus für jede rechtmäßige Weiternutzung. Alle Beiträge der Ausgaben 1-49 sind online frei zugänglich und unterliegen den Nutzungsbeschränkungen gemäß des deutschen Urheberrechts