Enthüllung des Kolonialismus im gesunden Menschenverstand – damals und heute
DOI:
https://doi.org/10.22029/ko.2018.214Abstract
Mit der Essay-Sammlung Duress: Imperial Durabilities in our Times trägt Ann Stoler zur Konzeptarbeit über die andauernden und ständig wandelnden Beziehungen zwischen kolonialer Vergangenheit und heutiger politischer Realität bei. Mit einer breiten geographischen sowie thematischen Spanne untersucht Stoler den Effekt akademischer und politischer Konzeptualisierung von imperialer Geschichte auf die Kontrolle der Parameter mit denen wir die heutige Welt verstehen und wie sich, als direkte Konsequenz, imperiale Strukturen und Beziehungen wandeln. In ihrer Analyse schlägt Stoler neue Herangehensweisen vor, um das koloniale Innereien (colonial entrails) sichtbar zu machen. Diese orientieren sich an drei Hauptinteressen: 1) Der Einfluss von Konzepten auf die Schaffung, Reflektion und Erhaltung von Ungleichheit. 2) Die Schwierigkeit der historischen Arbeit mit kolonialer Geschichte, welche eng mit der heutigen geopolitischen Lage verflochten ist. 3) Das bewusste Verlernen (unlearning) kolonialer Regierungsführung und das kritische Befassen mit Missverständnissen. Als Ergänzung zur üblichen historischen und politischen Analyse bietet Duress den Lesenden methodisches Handwerk zur Verdeutlichung imperiale Beziehungen.
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