Kinder, Kindheit und die Geschichte der Wohlfahrt in nationalen, imperialen und globalen Kontexten
DOI:
https://doi.org/10.22029/ko.2017.137Abstract
Die Geschichtsschreibung zu Kinderwohlfahrt und -fürsorge wurde in den letzten Jahren durch andere aktuelle Trends in der Geschichtsschreibung, wie zum Beispiel der New Imperial History, der Kulturgeschichte oder der Geschichte von Globalisierungsprozessen wesentlich bereichert. Historiker_innen haben dabei insbesondere kulturelle Konstruktionen von Kindheit neu bewertet, in dem sie danach fragten, wie Politiker_innen, soziale Reformer_innen, Philantrop_innen und Wissenschaftler_innen versuchten, arme und (angeblich) hilfsbedürftige Kinder weltweit für ihre jeweiligen politischen und sozialen Zwecke zu nützen. Das vorliegende Essay diskutiert drei neue Bücher, welche verschiedene Aspekte der Kinderwohlfahrt in Großbritannien und den Vereinigten Staaten seit dem 19. Jahrhundert untersuchen und insbesondere nach ihren politischen, sozialen und kulturellen Dimensionen in nationalen, imperialen und globalen Kontexten fragen. Darüber hinaus zeigt dieser Essay wie die Autorinnen auf Basis von vielfältigen Quellenanalysen (von z.B. Dokumenten aus Fürsorgeeinrichtungen, staatlichen Archiven, philanthropischen Zeitschriften, Werbematerial und Interviews) sowohl die historischen Diskurse über Kinder und Kindheit als auch die Praktiken der Fürsorge untersuchen, die in bestimmten sozialen und politischen Kontexten zur Ausbildung von staatlichen und privaten Wohlfahrtsinitiativen für geographisch nahe und/oder ferne Kinder führten.
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