Mit Holocaust Erinnerung Rassismus bekämpfen? Voreilige Kausalitäten hinterfragt
DOI:
https://doi.org/10.22029/ko.2020.1043Abstract
Mit diesem Buch wird ein wertvoller Beitrag zur Diskussion über den nach dem Holocaust formulierten Erinnerungsimperativ ‚Nie Wieder‘ geleistet, indem dieser nicht nur historisiert, sondern auch in verschiedenen nationalen Kontexten eingebettet wird. So lässt sich zeigen, dass die Lehren aus dem Holocaust zum einen bei weitem nicht so universell, weil wechselnd, und zum anderen nicht so offensichtlich und selbsterklärend sind, wie oft angenommen. Letzteres wird von verschiedene Autor_innen daran gezeigt, dass sie die Diskrepanz zwischen Ablehnung der Nazis bei Gleichzeitiger Ignoranz oder gar Befürwortung gegenüber Rassismen in der eigenen Gesellschaft nachzeichnen, wie es etwa in den USA, Südafrika oder Australien der Fall war und ist. Der empfehlenswerte Sammelband stellt mutige Fragen und bringt wichtige Erkenntnisse für alle, die sich mit Holocaust Erinnerung im Kontext von Demokratieerziehung und Antirassismus befassen, ist aber auch darüber hinaus eine lohnende Lektüre.
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