Die Moralisierung der unwürdigen Armen in Krisenzeiten
DOI:
https://doi.org/10.22029/ko.2020.1032Abstract
In ihrem Buch Moralising Poverty. The 'Undeserving' Poor in the Public Gaze vertritt Serena Romano die These, dass die Konstruktion moralischer Grenzziehungen zwischen würdigen und unwürdigen Armen die Verteilungsmechanismen von Institutionen wie etwa Wohlfahrtsstaaten bis heute prägt. Das Buch zeichnet die Diskurse um Ansprüche auf soziale Unterstützung innerhalb der Historie westlicher Gesellschaften nach und analysiert gegenwärtig vorherrschende Narrative über vermeintlich unwürdige Arme. Romanos Hauptthese lautet, dass eine gesellschaftliche Moralisierung von Armen vor allem in Krisenzeiten verstärkt auftritt. Romano legt offen, welche normativen Ordnungen und öffentlichen Narrative den Diskurs darüber prägen, wer Unterstützungsleistungen ‚verdient‘ und leistet damit einen wichtigen Beitrag im Feld der Sozialpolitik. Darüber hinaus beleuchtet die breit gefächerte Studie nicht nur die moralischen Grundprinzipien von Wohlfahrtsstaaten, sondern befasst sich auch mit den sozialen Dynamiken von Inklusion, Exklusion und Solidarität.
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