Die Ursprünge des Niedergangs: Eine Untersuchung über Autoritarismus und Unterentwicklung in der muslimischen Welt
DOI:
https://doi.org/10.22029/ko.2020.1029Abstract
Die muslimische Welt hat im Laufe der Jahrhunderte viele Veränderungen erfahren. Zwischen dem 9. und 12. Jahrhundert weist die muslimische Welt ein hohes Maß an sozioökonomischer Entwicklung und hat ein bedeutendes intellektuelles Erbe geschaffen. Heute sind die Probleme der mehrheitlich muslimischen Länder jedoch für chronischen Autoritarismus und Unterentwicklung berüchtigt. In dem Werk Islam, Authoritarianism and Underdevelopment: A Global and Historical Comparison möchte Ahmet T. Kuru die historischen Ursprünge dieser speziellen Ungleichheit aufdecken. Dabei kritisiert er die latent essentialistischen und postkolonialen theoretischen Ansätze, die jeweils auf den Islam und auf das Aufkommen des westlichen Kolonialismus als Hauptursachen für weitreichende Gewalt, Autoritarismus und Unterentwicklung in der muslimischen Welt hinweisen. Im Gegensatz dazu verortet Kuru die Ursprünge dieser allgegenwärtigen Elemente innerhalb des anhaltenden Bündnisses der Ulama (orthodoxe islamische Gelehrte) und der Militärstaaten in der muslimischen Welt. Schließlich argumentiert Kuru, dass dieses Bündnis die intellektuelle und wirtschaftliche Produktivität in der muslimischen Welt über Jahrhunderte hinweg untergraben hat, indem es intellektuelle und bürgerliche Klassen an den Rand gedrängt hat.
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