Die Quantifizierung der Literatur: Mehr als nur das Digitale
DOI:
https://doi.org/10.22029/ko.2020.1025Abstract
Ted Underwoods Distant Horizonts: Digital Evidence and Literary Change begibt sich in einen pazifistischen Prozess, traditionelle Literaturwissenschaft und distant reading in Einklang zu bringen. Um dies zu erreichen stellt Underwood die Debatte um statistische Methoden, die den Sozialwissenschaften entlehnt sind, abseits von Modewörtern und polemischen Aussagen neu in den Mittelpunkt. Dabei plädiert er für neue Entdeckungen im Bereich der Literaturwissenschaft, die - obwohl sie durch die jüngsten Fortschritte im Zugang zu digitalen Bibliotheken und Algorithmen des maschinellen Lernens erleichtert wurden - in Wirklichkeit größtenteils auf Methoden basieren, die es seit mindestens einem halben Jahrhundert gibt. Die vielleicht größte Stärke von Underwoods neuestem Werk besteht darin, dass sie selbst die härtesten Traditionalisten davon überzeugen könnte, dass quantitative Analysen ihren Platz in der Literaturwissenschaft haben sollten.
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