Zu Erzählungen über Leben, Sterben und Resilienz: Mensch-Tier Bindungen für ein artenübergreifendes „Miteinander-Werden“
DOI:
https://doi.org/10.22029/ko.2020.1019Abstract
Susan McHugh's jüngstes Werk, Love in a Time of Slaughters. Human-Animal Stories Against Genocide and Extinction (2019) eröffnet einen radikalen Weg für zukünftige Bemühungen in den Literary Animal Studies. McHugh untersucht das produktive Potenzial von Erzählungen zugunsten der Erhaltung von kultureller und biologischer Vielfalt. Dabei entwirrt sie die komplexen Wechselwirkungen zwischen Fiktionen ursprünglicher und/oder traditioneller Lebensweisen und den modernen industriellen Weltsichten, die in ihre Komposition und Rezeption mit einfließen. Die Animationsfilme, Romane, Kunstinstallationen und Wahrheitskommissionen, die sie unter die Lupe nimmt, besuchen bekannte und weniger bekannte anthropogene Gräueltaten wie Genozid und Ausrottung in ihren Erzählwelten und konzentrieren sich dabei besonders auf deren verheerende Auswirkungen auf affektive Mensch-Tier-Bindungen. McHugh arbeitet die ‚Liebe‘ in ihren sorgfältigen Analysen als eine Ressource traditionellen Wissens über Mensch-Tier Beziehungen heraus. In einer Zeit, in der das ‚Schlachten‘ eine allgegenwärtige Bedrohung für Völker, Arten und ganze Ökosysteme darstellt, kӧnnen speziesübergreifende Bindungen darüber hinaus eine starke Quelle des Widerstands bieten. Ihre innovative Anwendung der indigenen Metaphysik auf ihre Analysen gepaart mit ihrer überzeugenden Einbeziehung gesellschaftspolitischer Dimensionen transportieren Love in a Time of Slaughters direkt in das Zentrum aktuell geführter Debatten in den Literary Animal Studies.
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