Anerkennung, Post-Kolonialismus und soziale (Un-)Gerechtigkeit. Zur asymmetrischen transnationalen Erinnerungspolitik um den Herero-Nama-Genozid

  • Kaya de Wolff

Abstract

In seinem neuesten Buch Namibia and Germany. Negotiating the Past, legt der Soziologe Reinhart Kößler eine umfassende und erhellende Studie zu transnationaler Erinnerungspolitik und subalternen Erinnerungspraktiken mit Bezug zum Herero-Nama-Genozid vor. Der Fokus liegt hierbei auf dem spezifisch asymmetrischen Charakter der Debatte und den Herausforderungen "postkolonialer Versöhnung" in einem solchen Setting. Insbesondere geht es hierbei um ein tiefergehendes Verständnis von Akteurskonstellationen in dem komplexen Feld transnationaler Erinnerungspolitik. Der Autor reflektiert kritisch das postkoloniale Setting und wirft einige drängende Fragen auf: Welche Rolle kommt den betroffenen Opfer-Gruppen in dieser transnationalen Erinnerungspolitik zu? Inwiefern haben die Nachfahren der Genozid-Opfer eine Stimme in den bilateralen Verhandlungen zwischen Deutschland und Namibia? Das Buch verknüpft verschiedene Orte und Motive dieses postkolonialen (Erinnerungs-)konflikts zusammen in Hinblick auf die Herausforderungen sozialer (Un-)Gerechtigkeit in transnationalen Kommunikationsprozessen über eine solch verheerende Vergangenheit.

Veröffentlicht
2016-07-31
Zitationsvorschlag
de Wolff, Kaya. 2016. „Anerkennung, Post-Kolonialismus Und Soziale (Un-)Gerechtigkeit. Zur Asymmetrischen Transnationalen Erinnerungspolitik Um Den Herero-Nama-Genozid“. KULT_online, Nr. 47 (Juli). https://doi.org/10.22029/ko.2016.968.
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