Vom Schreiben und Lesen gegen das 'public forgetting': Elrud Ibschs Untersuchug über die Shoah-Literatur in der Postmoderne plädiert für das 'literarische Experiment' zur Auseinandersetzung mit der Vergangenheit
DOI:
https://doi.org/10.22029/ko.2005.317Abstract
Gibt es keine "Fakten der Erinnerung", so kann auch ein historisches Ereignis wie die Shoah nur durch das Erzählen Realität werden. Ausgehend von dieser konstruktivistischen Grundannahme untersucht die Verfasserin die literarischen Verarbeitungen der Shoah von autobiographisch geprägten Texten der Überlebenden bis zu Romanen der jüngsten Generation. Mit wachsendem zeitlichem Abstand wächst auch das Bewusstsein der Autorinnen und Autoren für den mittelbaren Charakter ihrer Texte. Doch dokumentarische und fiktionale Ebene bleiben auch im Bereich der aktuellen Shoah-Literatur unauflösbar miteinander verbunden. Die Tendenz zur Ambivalenz wie auch zur völligen Relativierung der Weltbezüge fiktionaler Texte stößt hier an ihre Grenzen. Gleichwohl betont Ibsch die grundsätzliche Bedeutung postmoderner Erzähltechniken: Mit dem Aussterben der Opfer- wie auch der Tätergeneration werde das literarische Experiment zum zentralen Medium für die aktive Auseinandersetzung mit der Vergangenheit.
Downloads
Published
Issue
Section
License
All articles (not book covers) in KULT_online from issue 50 on are published under the license Creative Commons Attribution 4.0. All published articles may be reused under the conditions of the license, particularly for commercial purposes and through editing the article (Human-Readable Summary). All authors (have) permitted the publication under the above mentioned license. There is no copyright transfer towards KULT_online. For all book covers specific rights might be reserved, please contact the respective publisher for any lawful reuse. All contributions published in issue 1-49 of KULT_online are free available online and protected by the German Copyright Law.