Transgression der Tradition?
DOI:
https://doi.org/10.22029/ko.2011.609Abstract
Der vorliegende Sammelband untersucht Annette von Droste-Hülshoffs komplexen Umgang mit Traditionen. Wie die versammelten Beiträge deutlich machen, erzeugt die oft konstatierte Rückwendung der Autorin mit ihrem dadurch hervorgerufenen heterogenen Gattungs- und Formenarsenal gleichwohl "modernistische Effekte" (S. 10), die nicht aus einem radikalen Bruch mit dem Vergangenen, sondern aus einer kreativen Transformation der Tradition resultieren. Das weite Spektrum der 16 Aufsätze umfasst unterschiedliche Gattungen (auch 'halb-literarische' Texte wie die "Westphälischen Schilderungen") verschiedener Schaffensperioden (von Drostes Frühwerk "Bertha oder die Alpen" bis zu einem ihrer letzten Gedichte "Lebt wohl"). Einige Beiträge analysieren ihr Werk unter kulturwissenschaftlicher Perspektive vor dem Hintergrund der Auseinandersetzung mit (natur)wissenschaftlichen Diskursen (wie etwa dem Magnetismus oder der Rechtsgeschichte) sowie religiösen Themen.
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