Umkämpfte Erinnerungen und die Bedeutung von Emotionen in Zentral-, Ost- und Südosteuropa
Emotions and Memory Politics in Central, Eastern and South-Eastern Europe
DOI:
https://doi.org/10.22029/ko.2018.191Abstract
Der Sammelband Disputed Memory. Emotions and Memory Politics in Central, Eastern and South Eastern Europe bietet eine Vielzahl von Fallstudien, die die Komplexität und Besonderheit der weithin umstrittenen Vergangenheiten in den Regionen aufzeigen. Der Band versucht sowohl den ‚methodischen Nationalismus‘ als auch die Konzentration auf eine ausschließliche Repräsentation von Erinnerungen zu überwinden und dabei stärker die sozialen Kontexte in der Vermittlung und Übertragungen von Erinnerungen in den Blick zu nehmen. Ein zunächst neuer und interessanter Zugang ist der Fokus auf die Bedeutung von Emotionen in der Hervorbringung und Vermittlung von Erinnerungen sowie damit zusammenhängender Politiken. Während der Sammelband die ausgewählten transnationalen Erinnerungsbewegungen in Ost- und Südosteuropa überzeugend darstellt, verdeutlicht er bei der Erforschung von Emotionen zwar deren Bedeutung, zeigt aber kaum neue methodologische und theoretische Zugänge auf. Es wäre für den Band sicher bereichernd gewesen, soziologische wie auch geschichtswissenschaftliche Entwicklungen in der Emotionsforschung einzubeziehen und entsprechend deren Konzepte in der Erinnerungsforschung nutzbar zu machen.
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