KULT_online 58 (April 2019)

Editorial

 

Liebe Leser_innen von KULT_online,

 

ein Schwerpunkt der aktuellen Ausgabe liegt auf den Komplexitäten interkulturellen Austausches und Zusammenkommens. Verschiedene Autor_innen behandeln unter anderem die Facetten der literarischen Übersetzung, der historischen Komplikationen des Orientalismus-Konzeptes oder der Schwarzen Diaspora in Deutschland. In diesen und weiteren Rezensionen wird deutlich, dass eine intensive Auseinandersetzung mit diesen Fragen wichtiger denn je ist, sowohl in historischer Perspektive als auch mit Blick auf die Gegenwart.

 

Ein zusätzlicher Fokus liegt auf literarischen Gattungen und deren Implikationen, so geht es zum Beispiel um Christian Krachts Werk als Weltliteratur, insbesondere in bisher kaum beachteten Reisetexten und anderen ‚Nebenwerken,‘ um den Essay als disruptive Form der Literaturgeschichte oder die Vermittlung empirischen Wissens im Grenzbereich fiktionaler und pragmatischer Literatur. Andere Rezensionen geben Einblicke in neueste Erkenntnisse der Gender Studies, so werden die Geschichte der US-amerikanischen Präsidentschaftskandidierenden auf normative Geschlechtersvorstellungen untersucht oder die Figur der weiblichen Wanderin in der britischen Literatur in den Mittelpunkt gerückt.

 

Ein Bericht über die Ausstellung Krieg.Macht.Sinn im Ruhr Museum Essen rundet die Ausgabe ab und untersucht, wie dort die Theorie des agonistischen Erinnerns kuratorisch in Szene gesetzt wird. Hier wie bei der restlichen Lektüre wünsche ich viel Vergnügen.

 

Mit herzlichen Grüßen

Max Bergmann

 

 

Copyright 2019, MAX BERGMANN. Licensed to the public under Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0).