KULT_online 52 (Oktober 2017)
Editorial
Liebe Leser_innen von KULT_online,
„Eins hilft immer: Lesen.“ – banal mag dieser Hinweis scheinen, der das Foyer der Staatsbibliothek zu Berlin am Potsdamer Platz ziert. Da aber gegenwärtig mit fragwürdigen Vereinfachungen und bildungsfeindlichen Parolen politische Prozesse maßgeblich beeinflusst werden können, wirkt der bescheidene, „wiederholt gemurmelte“ Satz wichtiger denn je.
Gründlich gelesen haben unsere Autor_innen der 52. Ausgabe: Dazu gehören etwa Rezensionen zu Erinnerungen und Gedächtnisformationen oder zum Potential literarischer Sujets um Menschenrechte und Gentrifizierung. Daneben geht es im Kontext von Kultur- und Medienwissenschaften um Klang, um Haptik und Präsenz sowie Momente des Sehens.
Nicht zuletzt besprechen unsere Autor_innen Bücher, die soziale Ungleichheit und (globale) Verteilungsgerechtigkeiten kritisch reflektieren: dabei geht es historisch um die Gewalttätigkeit jedweden kapitalistischen Agierens sowie zeitdiagnostisch um neue Ausbeutungen europäischen Ursprungs. Dass diese Strukturen sozialer Benachteiligung komplexe Mehrebenenphänomene sind, attestiert schließlich eine Rezension zur Forschungspraxis um das Konzept von Intersektionalität.
Mit besten Wünschen für den Herbst,
Marcel Wrzesinski
Copyright 2017, MARCEL WRZESINSKI. Licensed to the public under Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0).