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KULT_online. Review Journal for the Study of Culture

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(ISSN 1868-2855)

Issue 72 (November 2025)

Rechte Geschichtspiraten. Wie die extreme Rechte Erinnerungsorte kapert

Rechte Geschichtspiraten. Wie die extreme Rechte Erinnerungsorte kapert


Weiß, Volker: Das deutsche demokratische Reich. Wie die extreme Rechte Geschichte und Demokratie zerstört. Stuttgart: Klett-Cotta, 2025. 288 Seiten, 25 EUR. ISBN: 978-3-608-96667-1.


Für die extreme Rechte ist Geschichtspolitik alles andere als ein politischer Nebenschauplatz. Ganz im Gegenteil: Der Kampf um die Deutungshoheit über die Nationalgeschichte wird von rechts seit Jahren unerbittlich und unter Aufbringung enormer Ressourcen geführt. Über semantische Verschiebungen und nostalgische Umdeutungen versuchen sie, historische Narrative und Deutungen umzuschreiben. Dazu durchstreifen sie ein weites Erinnerungsterrain, kapern Begriffe und unterlaufen historiografische Sinnbildungen. Auf hoher See der Historiographie scheint nichts vor diesen rechten Geschichtspiraten sicher. Ihre geschichtspolitischen Agitationen zielen auf die Hegemonisierung einer überzeitlichen kollektiven Identität, der Normalisierung völkischer Ordnungsvorstellungen sowie der affektiven Mobilisierung durch Opferkult, Stolz, Nostalgie und Ressentiment.

In seinem 2025 bei Klett-Cotta erschienenen Buch Das Deutsche Demokratische Reich. Wie die extreme Rechte Geschichte und Demokratie zerstört widmet sich der Historiker und Publizist Volker Weiß diesen Phänomenen geschichtspolitischer Umdeutungen. Ziel der Studie sei es, diese „politische Rhetorik in Geschichte und Gegenwart zu entschlüsseln“ (S. 12), die ihr zugrunde liegenden Mechanismen zu analysieren und damit ihre „wirkungsvollsten Waffen zu entschärfen“ (S. 243). Im Zentrum seiner Analysen stehen verschiedene Fallstudien, die Weiß unter dem Konzept der „strategischen Resignifikation des Historischen“ (S. 9) zu fassen versucht.

Das Buch behandelt vier geschichtspolitische Phänomene: (1) die russische Geschichtspolitik, (2) das ambivalente Verhältnis der deutschen extremen Rechten zu Russland, (3) den rechten Mythos eines ‚linken Nationalsozialismus‘ und (4) die „antikommunistische DDR-Nostalgie“ (S. 11). Die Analysen stützen sich auf ein breites, wenn auch nicht umfangreiches Korpus einschlägiger Medien der deutschen extremen Rechten, darunter Tumult, Compact, Sezession sowie die Junge Freiheit. Zudem liefern Äußerungen und Stellungnahmen aus den Kontexten der Alternative für Deutschland (AfD), Russlands und der USA weiteres Material.

Die Monografie gliedert sich in fünf Hauptkapitel eingerahmt von einer Einleitung und einem Nachwort, die die theoretisch grundieren sollen. In der ersten Hälfte des Buches widmet sich Weiß der russischen Geschichtspolitik sowie der „neuen russisch-deutschen Allianz am rechten Rand“ (S. 11). So werden im zweiten Kapitel die Versuche einer geschichtsmythologischen Legitimation des Kremls seit 2013 nachverfolgt, um anschließend die Brücken zur europäischen Rechten aufzuzeigen. Im dritten Kapitel rekonstruiert der Historiker die Positionen der deutschen Rechten zur „ukrainischen Frage“ (S. 73): Während sich das sanktionskritische Lager in ein pro-russisches und ein ‚souveränistisches‘ Lager spaltet, das trotz behaupteter Neutralität faktisch russische Interessen bedient, ist nur ein kleiner Teil, den Weiß vornehmlich im neonazistischen Spektrum verortet, ausdrücklich pro-ukrainisch eingestellt. Rechte Medien und Kader – von Schnellroda über Jungeuropa bis zur Jungen Freiheit – changieren zwischen antiwestlicher Geopolitik und Opportunismus; zwischen „Rheineuropa“ und „Eurasien“ (Carl Schmitt). Für Weiß ist dies Ausdruck innerer Zerrissenheit und Orientierungslosigkeit der deutschen extremen Rechten. Zugleich deute dieses „Ost-Dilemma“ (S. 71) aber auch auf eine Grundspannung innerhalb der Rechten – mit langer historischer Vorgeschichte – hin: zwischen antislawischer ‚Lebensraum‘-Tradition und antiwestlicher Berlin-Moskau-Achse.

Dass offener Gebietsrevisionismus innerhalb der deutschen Rechten gegenwärtig vermieden wird, führt Weiß im vierten Kapitel aus. Gleichwohl blieben antipolnische Affekte und Fantasien einer „Wiedergeburt Ostpreußens“ (S. 106) Teil des rechten Imaginären. Ferner diagnostiziert der Autor eine Verschiebung im Befreiungsnationalismus der extremen Rechten zugunsten Ost-Mitteleuropas seit den 1990er-Jahren.

Im fünften Kapitel vollzieht Weiß eine Zäsur und wendet sich der rechten Fama zu, der Nationalsozialismus sei eine genuin ‚linke‘ Bewegung gewesen. Der Historiker weist zum einen nach, dass es sich bei einem als Beleg dieser Legende dienenden Goebbels-Zitat um eine Fälschung handelt. Zum anderen macht Weiß deutlich, dass diese Behauptung auch inhaltlich jeglicher Grundlage entbehrt, schließlich sei die NSDAP weder in soziodemographischer Hinsicht eine Arbeiterpartei gewesen, noch sei sie ideologisch innerhalb der Linken zu verorten. Anhand des Begriffs ‚Sozialismus‘ zeigt Weiß zudem auf, wie die Aneignung linker Begriffe bei gleichzeitiger Entleerung ihres vorigen Sinns als Strategie der Rechten bereits in der Weimarer Republik praktiziert wurde.

Im sechsten Kapitel setzt sich Weiß mit dem Phänomen der ‚antikommunistischen DDR-Nostalgie‘ auseinander. Dieser gelinge es, sich positiv auf repressive Elemente des DDR-Systems zu beziehen und gleichzeitig sich als Erben der Bürgerrechtsbewegung zu verorten. Dies resultiere in einer antiliberalen Gegenidentität, die die DDR als ‚preußische‘, ordentliche Gemeinschaft verklärt. Diese paradoxe Agitation nutzte DDR-Symbolik, Bürgerrechtsreferenzen, NS-Anspielungen, Coronaproteste und Russlandnähe, um liberale Demokratien zu delegitimieren, und treibe schließlich solch anachronistische Blüten wie die Fabulierung eines „Deutschen Demokratischen Reiches“ (S. 210).

Im Nachwort versucht sich Weiß schließlich an einer theoretischen Rahmung seiner Ausführungen. Dazu bezieht er sich insbesondere auf semantische Operationen wie ‚Synekdoche‘ und ‚Resignifikation‘. Der Historiker deutet dies als Aneignung ursprünglich linker, dekonstruktivistischer Subversionsstrategien, die jedoch gegen die liberale Demokratie selbst gewendet würden.

Volker Weiß legt mit dieser Arbeit eine aufschlussreiche Studie zu den „Umdeutungsoperationen im Feld der Geschichte“ (S. 227) durch die extreme Rechte vor. Wie bereits in seinen vorangehenden Veröffentlichungen – namentlich Die autoritäre Revolte. Die Neue Rechte und der Untergang des Abendlandes (Stuttgart 2017) – überzeugt er durch eine differenzierte und fachkundige Analyse des rechten Lagers. Weiß vermeidet es, das heterogene Feld der Rechten durch generalisierende Aussagen einzuebnen. Vielmehr nimmt er dessen politische wie ideologische Spannungen und Brüche ernst, indem er sie einer historischen Herleitung sowie strategischen Verortung unterzieht.

Am überzeugendsten ist das Buch in seinen Analysen an jenen Stellen, an denen Weiß aktuelle Phänomene genealogisch herleitet und historisch kontextualisiert. Insbesondere in seinen Bezügen und Rückbindungen auf die intellektuellen Antidemokraten der Weimarer Republik kann der Historiker – promoviert mit einer Arbeit über den Jungkonservativen Arthur Moeller van den Bruck (Moderne Antimoderne. Arthur Moeller van den Bruck und der Wandel des Konservatismus, Paderborn 2012) – erstaunliche Parallelen und Kontinuitäten zur gegenwärtigen extremen Rechten aufzeigen.

Trotz dieser eingehenden Analysen rechter Geschichtspolitiken bleibt die konzeptuelle Verdichtung dieser Phänomene letztlich dünn. Zwar bemüht sich Weiß im Nachwort darum, das „Beobachtete im Ganzen theoretisch [zu] reflektieren“ (S. 11), doch Geschichtspolitik allein als Formen „sprachlicher Operationen wie Überschreibung, Verlagerung und Verschiebung“ (S. 231) zu deuten, bietet nur eine schwache theoretische Klammer. Das liegt zum einen daran, dass er die Begrifflichkeiten, mit welchen er die behandelten Fälle zu fassen sucht, selbst nicht stringent anwendet und zum anderen, dass diese Konzepte – wie ‚Überschreibung‘, ‚Verlagerung‘, ‚Verschiebung‘, ‚Katachrese‘, ‚Synekdoche‘, ‚Resignifikation‘ – unzureichend eingeführt und zueinander abgegrenzt werden. Damit wirken die Konzepte und Begriffe letztlich etwas eklektisch. Eine systematisierende Auswertung der Fallbeispiele am Ende der Arbeit lässt so leider auf sich warten.

Zudem überspitzt Weiß, indem er die longue durée rechter Semantikstrategien direkt mit dekonstruktivistischen Theorien kurzschließt. Der Autor weist zutreffend nach, dass schon die Jungkonservativen in den 1920er und 30er-Jahren semantische Verschiebungen und Umcodierungen betrieben haben. Widersprüchlich erscheint dann jedoch seine Behauptung, sowohl die Neue Rechte als auch ihre historischen Vorbilder bedienten sich „jener Strategie subversiver Resignifikation, mit der einmal dekonstruktivistisch inspirierte Theorien die Welt aus den Angeln zu heben gedachten“ (S. 238). ‚Dekonstruktivismus‘ in diesem Sinne entstand erst in den späten 1960er-Jahren und konnte den Jungkonservativen weder bekannt noch handlungsleitend gewesen sein. Vielmehr ist die subversive Resignifikation ein älteres Verfahren der politischen Rhetorik, das im 20. Jahrhundert bereits von verschiedenen Strömungen und Bewegungen genutzt wurde. Die heutige Neue Rechte verbindet beides, indem sie sich der Methoden ihrer historischen Vorbilder bedient und zugleich auf das Vokabular postmoderner Theorien zurückgreift. Gleichzeitig werden Formen der poststrukturalistischen Subversion durch die Rechte in ihren machtkritischen und ethischen Dimensionen weitgehend entkernt (vgl. dazu Amlinger, Carolin. „Rechts dekonstruieren. Die Neue Rechte und ihr widersprüchliches Verhältnis zur Postmoderne.“ Leviathan 48, No. 2 (2020): 318–337.)

Trotz des deutlichen Schwerpunktes auf semantische Operationen sollte der vorliegende Text nicht als Reduktion von Geschichts- auf Begriffspolitik gelesen werden. Das Politische an der Geschichte ist der fortwährender Kampf um die Hegemonie des historischen Imaginären, also um die Durchsetzung kollektiv geteilter Geschichtsbilder, Wissensordnungen und Deutungsrahmen. Diese Auseinandersetzung verlangt nach der Besetzung, Umdeutung und Hierarchisierung von Erinnerungsorten, die stets symbolisch vermittelt werden. Dabei agieren die Rechten als Geschichtspiraten: Sie kapern Erinnerungsorte und geschichtliche Deutungsbegriffe, inszenieren sich als rebellisch und stilisieren eine Gegenhegemonie. Volker Weiß legt mit seinem Essay einen erkenntnisreichen Text über diese Strategien und Spielarten rechter Geschichtspiraterie vor.


Right-Wing History Pirates: How the Far-Right Hijacks Sites of Memory


For the far-right, the politics of history is anything but a peripheral issue. On the contrary, the struggle for interpretative dominance over national history has been waged by the right for years with relentless persistence and the mobilization of considerable resources. Through semantic shifts and nostalgic revisions, they seek to rewrite historical narratives and interpretations. To this end, they trespass on wide terrains of memory, hijack concepts, and subvert historiographical meanings. On the high seas of historiography, nothing seems safe from these far-right ‘history pirates.’ Their historical-political agitations aim at the hegemony of a timeless collective identity, the normalization of ethnonationalist notions of order, and the affective mobilization through pride, nostalgia, victimhood, and resentment.

In his 2025 book Das Deutsche Demokratische Reich: Wie die extreme Rechte Geschichte und Demokratie zerstört (Klett-Cotta), the historian and publicist Volker Weiß examines these phenomena of historical-political reinterpretations. The aim of the volume is to “decode this political rhetoric in history and the present” (p. 12), to analyze its underlying mechanisms and thus to “defuse its most effective weapons” (p. 243). At the center of his analyses are several case studies, which Weiß attempts to subsume under the concept of the “strategic resignification of history” (p. 9).

The book deals with four phenomena of history politics: (1) Russian memory politics, (2) the ambivalent relationship of the German far-right to Russia, (3) the right-wing myth of a ‘left National Socialism,’ and (4) “anti-communist GDR nostalgia” (p. 11). The analyses are based on a broad, although not extensive, corpus of all relevant media from the German far-right, including Tumult, Compact, Sezession, and Junge Freiheit. In addition, statements and comments from the contexts of the Alternative für Deutschland (AfD), Russia, and the US provide further material.

The monograph is organized into five main chapters, framed by an introduction and an epilogue that provide the theoretical grounding of the volume. In the first half of the book, Weiß addresses Russian memory politics as well as the “new Russo-German alliance on the far-right” (p. 11). Chapter 2 traces attempts at a historico-mythological legitimation of the Kremlin since 2013, before going on to highlight the bridges it has built to the European right. In the third chapter, the historian reconstructs the positions of the German right on the “Ukrainian question” (p. 73): While the camp critical of sanctions is divided into a pro-Russian wing and a ‘sovereignist’ wing – which, despite its claimed neutrality, in fact serves Russian interests – only a small segment, which Weiß situates primarily in the neo-Nazi spectrum, is explicitly pro-Ukrainian. For Weiß, this constitutes an expression of the German far-right’s inner fragmentation and disorientation. At the same time, this “Eastern dilemma” (p. 71) points to a fundamental tension within the right, with a long historical genealogy: between the anti-Slavic ‘Lebensraum’ tradition and the anti-Western Berlin–Moscow axis.

In the fourth chapter, Weiß explains that explicit territorial revisionism is currently avoided within the German right. Nevertheless, anti-Polish resentments and fantasies of a “rebirth of East Prussia” (p. 106) remain part of the right-wing imaginary. Moreover, the author highlights a shift in the far-right’s nationalism of liberation toward East-Central Europe since the 1990s.

In Chapter five, Weiß turns to the right-wing myth that National Socialism was fundamentally a ‘leftist’ movement. The historian demonstrates, on the one hand, that a Goebbels quotation often cited as evidence for this claim is a fabrication. On the other hand, he makes clear that the assertion itself also is completely unfounded: the NSDAP was neither a workers’ party in socio-demographic terms, nor can it be situated ideologically within the left. Using the term ‘socialism’ as an example, Weiß further shows how the appropriation of leftist concepts, coupled with the emptying of their previous meaning, already functioned as a right-wing strategy during the Weimar Republic.

In the sixth chapter, Weiß examines the phenomenon of ‘anti-communist GDR nostalgia.’ This phenomenon succeeds in positively referencing repressive elements of the GDR system while at the same time positioning itself as the heir to the civil rights movement in Germany. This results in an anti-liberal counter-identity that romanticizes the GDR as a ‘Prussian,’ law-abiding community. This paradoxical agitation deploys GDR symbolism, civil rights references, allusions to National Socialism, protests against COVID-19 measures, and pro-Russian affinities to delegitimize liberal democracies, ultimately culminating in such anachronistic fantasies as the as the notion of a “German Democratic Reich” (p. 210).

In the epilogue, Weiß attempts to provide a theoretical framing of his analysis. He draws in particular on semantic operations such as ‘synecdoche’ and ‘resignification.’ Weiß interprets these as the appropriation of originally leftist, deconstructivist strategies of subversion, which, however, are now being turned against the left and liberal democracy itself.

In this study, Volker Weiß presents an insightful analysis of the “reinterpretation operations in the field of history” (p. 227) carried out by the far-right. As in his previous publications – most notably Die autoritäre Revolte: Die Neue Rechte und der Untergang des Abendlandes (Stuttgart 2017) – he offers a nuanced and knowledgeable analysis of the far-right spectrum. Weiß avoids flattening this heterogeneous field through sweeping generalizations. Instead, he takes its political-ideological tensions and fractures seriously by subjecting them to historical derivation and strategic positioning.

In this sense, the book is most convincing in the analyses where Weiß traces contemporary phenomena genealogically and situates them in historical context. In particular, in his references and connections to the intellectual anti-democrats of the Weimar Republic the historian – who earned his doctorate with a dissertation on the Jungkonservativen Arthur Moeller van den Bruck (Moderne Antimoderne: Arthur Moeller van den Bruck und der Wandel des Konservatismus, Paderborn 2012) – is able to demonstrate astonishing parallels and continuities with the current Far-right.

Despite these detailed analyses of right-wing politics of history, the conceptual consolidation of these phenomena ultimately remains thin. While Weiß does attempt in the epilogue to “theoretically reflect on the observations as a whole” (p. 11), interpreting politics of history merely as forms of “linguistic operations such as overwriting, displacement, and shifting” (p. 231) provides only a weak theoretical framework. This is due, on the one hand, to his inconsistent application of the very terms with which he seeks to analyse the different phenomena, and on the other, to the insufficient introduction and delineation of these concepts – such as ‘overwriting,’ ‘displacement’ and ‘shifting’ of meanings, ‘catachresis,’ ‘synecdoche,’ and ‘resignification.’ As a result, the concepts appear somewhat eclectic. A systematic evaluation of the case studies at the conclusion of the work is therefore absent.

Weiß further overstates by directly linking the longue durée of right-wing semantic strategies with deconstructivist theories. The author correctly points out that even the Jungkonservativen of the 1920s and 30s were already engaged in semantic shifts and re-codings. However, his assertion that both the New Right and its historical role models made use of “the strategy of subversive resignification with which deconstructionist-inspired theories once sought to turn the world upside down” (p. 238) appears contradictory. ‘Deconstructivism’ in this sense only emerged in the late 1960s and could not have been known to the Jungkonservativen. Rather, subversive resignification is an older technique of political rhetoric that was already used by various political movements in the 20th century. Today’s New Right combines both by using the methods of its historical role models and at the same time drawing on the vocabulary of postmodern theories. At the same time, forms of poststructuralist subversion are largely hollowed out by the right in their power-related, normative, and ethical dimensions (see Amlinger, Carolin. “Rechts dekonstruieren: Die Neue Rechte und ihr widersprüchliches Verhältnis zur Postmoderne.” Leviathan 48, no. 2 (2020): 318–337).

In spite of its clear focus on semantic operations, this book should not be read as a reduction of politics of history to politics of concepts. The political nature of history lies in its ongoing struggle for hegemony of the historical imaginary, i.e., for the enforcement of collectively shared historical images, epistemic orders, and interpretive frameworks. This struggle demands the occupation, re-signification, and hierarchization of sites of memory, which are always mediated symbolically. In this process, the right operates as ‘history pirates’: they hijack sites of memory and concepts of historical interpretation, stage themselves as rebellious, and fashion a counter-hegemony. With his essay, Volker Weiß offers an insightful text on these strategies and modes of right-wing ‘history piracy.’

How to cite:

Tauche, Henning: „Rechte Geschichtspiraten. Wie die extreme Rechte Erinnerungsorte kapert. [Rezension von: Weiß, Volker: Das deutsche demokratische Reich. Wie die extreme Rechte Geschichte und Demokratie zerstört. Stuttgart: Klett-Cotta, 2025.]”. In: KULT_online 72 (2025).

DOI: https://doi.org/10.22029/ko.2025.1538

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