KULT_online 67 (May 2023)
Editorial
Liebe
Leser_innen,
ich freue mich, Ihnen die 67te Ausgabe von KULT_online präsentieren zu
dürfen. Wie gewohnt, umfasst auch diese Ausgabe vielfältige Beiträge zu
unterschiedlichen Themen.
So gibt es aus dem Bereich der Literaturwissenschaft einige Rezensionen, die das Zusammenspiel zwischen kognitiven und affektiven (Literatur-)Wissenschaften untersuchen und wie traumatische Bilder in literarischen Texten repräsentiert werden. Eine weitere Rezension setzt sich mit langsamem Erzählen im Kontext des Klimawandels auseinander.
Kulturwissenschaftliche Ansätze bilden die Grundlage gleich mehrerer Beiträge, angefangen bei einer Rezension zur Rolle von materieller Kultur in Rumänien, zum Post- und Transhumanismus, dem Forschungsfeld der Transkulturalität aus einer kulturwissenschaftlichen und philologischen Perspektive sowie zeitgenössische kulturelle Formen des Erinnerns an den Holocaust. Weitere aufschlussreiche Einblicke bieten Beiträge zur Bedeutung von Emotionen bei der Nutzung von kulturellem Erbe, zum Sexismus-Problem in Deutschpunk, zu einer neuen Diaspora-Theorie und zu den Digital Humanities mit einer Perspektive zu Schwarzer und afro-diasporischer Digitalität. Zusätzlich widmet sich eine Rezension der Forschungslücke zwischen den performativen Kräften und der kulturellen Arbeit von Literatur.
Weitere Rezensionen befassen sich mit Beiträgen aus der Geschichtswissenschaft, die zum einen verschiedene Einblicke in die Beziehung zwischen der berühmten britischen Zeitschrift Punch und der chinesisch-britischen Politik im Viktorianischen Zeitalter bieten, zum anderen eine fesselnde Studie über die Geschichte der Unierten Kirche in den turbulenten Zeiten der Teilungen von Polen-Litauen beinhalten und einen wichtigen Beitrag zur osteuropäischen Infrastrukturgeschichte am Beispiel der Bahnhöfe Lembergs vorlegen. Abgerundet wird dieses Feld durch historische und soziologische Einblicke zum Phänomen der Piraten, um herauszufinden, wie Institutionen die soziale Welt formen sowie mit einer interdisziplinären Auseinandersetzung mit dem komplexen Thema der geschlechtsspezifischen Gewalt in der Karibik.
Eine weitere Perspektive eröffnen Rezensionen mit einer Analyse des
professionellen Self-fashionings nordischer Künstlerinnen in den
1880er Jahren, intermedialen
Bezügen bei der Gestaltung von Ausstellungskatalogen sowie ethischen,
historischen und zeitgenössischen Grundfragen und
Transformationsprozessen im Design.
Ergänzend befinden sich in der neuen Ausgabe zudem zwei Tagungsberichte. Die dreitätige Postgraduiertenkonferenz „Partizipation in postkolonialen Welten“ konzentrierte sich auf Beiträge, die verschiedene Fragen der postkolonialen Beteiligung in und durch Literatur, digitale Räume und Politik umfassten. Der zweite Bericht thematisierte die Migrationsforschung mit einem besonderen Fokus auf die Artikulation von Übersetzung, Sprache und Reflexivität.
Nach diesem Überblick über die Inhalte der aktuellen Ausgabe von
KULT_online wünsche ich Ihnen viel Vergnügen bei der Lektüre!
Mit
herzlichen Grüßen
Isabella Kalte
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